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Blog mit Pfeffer

Darf man die Rechtsform einer Gründung nach dem Bauchgefühl entscheiden?

Im ersten Moment würde wohl jeder sagen „nein“, doch schauen wir uns die Situation, meine Situation, näher an.

nmp Kopf oder Bauch

 

Was war geschehen? Seit nun mehr 2007 bin ich als Freiberuflerin aktiv und habe mir mittlerweile ein kleines Team aufgebaut. Als Marketingberatung tummeln wir uns in der Wirtschaftswelt und sind als Team schon verschiedenen Rechtsformen in Unternehmen begegnet.

Im Laufe der Zeit hat sich für mich in meiner Welt der KMUs die GmbH als die beste und professionellste Variante herausgestellt. Auch wenn ich selbst mein Unternehmen noch nicht in eine GmbH umgewandelt habe, so ist der Gedanke, eine GmbH zu gründen seit einiger Zeit in meinem Kopf und meinen Gedanken. Verbunden sind diese mit dem Wunsch ein Unternehmen zu gründen, nicht zuletzt auch deshalb, da man als kleine Marketingberatung oft belächelt wird. Nicht immer sichtbar, doch immer mal wieder und das spürbar. Dies ist vielleicht auch dem geschuldet, dass Marketing sehr oft mit der Handlung des Verkaufs in Zusammenhang steht. Wenn es dann noch wie bei uns im Unternehmensnamen – mmp-marketing mit pfeffer – beinhaltet ist, erntet man nicht nur ein Lächeln.

Die Gründungsidee

Den Gedanken einer GmbH hatte ich verworfen, doch den der Gründung nicht. Und so hat die Corona-Pandemie den Gedanken verschärft, dass im Bildungsbereich von Jugendlichen etwas passieren muss. An Weihnachten habe ich mich dazu entschlossen, den FreiDenker Campus nun endlich Realität werden zu lassen. Ich habe die Feiertage dazu genutzt, mit dem Business Plan zu beginnen, viel Recherche zu betreiben und mein Netzwerk über meine Idee zu informieren und begeistern.

Der Campus wird für 8-15-Jährige sein und soll nicht rein über die Teilnehmergebühren, wenn es denn welche gibt, finanziert werden können. Zudem ist nicht nur der unternehmerische Gedanke im Fokus, vielmehr soll dies ein Baustein sein, der unsere Region attraktiver werden lässt. Er soll einen Beitrag dazu leisten, dass unser Nachwuchs zu selbstbestimmten Menschen heranwächst und dabei die Vielfalt der Möglichkeiten erfährt.

Und dann war er wieder da, der Gedanke der GmbH …

Während der Konkretisierung meiner Gründungsidee kam natürlich auch die Frage nach der Rechtsform auf. Von Beginn an stand fest, dass die Gemeinnützigkeit eine tragende Rolle spielt, jedoch auch das Unternehmerische, also fiel der Verein in diesen Gedanken raus.

Während ich meiner Idee Konturen und Formen gab, erhielt das Startkapital zunehmend einen höheren Wert. Parallel sah ich endlich eine Chance, eine Form der GmbH aus einem anerkannten Bereich zu gründen.

Ich bin mir nicht sicher, ob es damit zusammenhängt, dass auch bei mir ab und an Zweifel aufkommen und diese auch auf den manchmal belächelten Ansatz des Freiberuflers zurückzuführen sind. Dabei gibt es gar kein Grund, sich „unternehmerisch minderwertig“ zu fühlen. Ich biete ein spannend-kreatives Umfeld für meine Mitarbeiter. Wir haben tolle Kunden und unser Netzwerk ist einzigartig. Dennoch ist die Sehnsucht, sich auch mal den Gesetzmäßigkeiten der Führung einer GmbH hinzugeben und sie zu meistern, vorhanden.

Zurück auf den Boden der Tatsachen

Voller Begeisterung und in vollster Überzeugung habe ich mich zunächst an meine Steuerberaterin gewandt und ihr von meinen Plänen erzählt. Ich bat sie um Rat bzgl. der Rechtsform und tauschte mich in erster Runde locker mit ihr aus. Sie hörte zunächst zu und sagte beiläufig, dass es vom Verein bis zur gGmbH ein paar Varianten geben würde. Mit dem Versprechen mir ein paar Informationen der Entscheidung zukommen zu lassen, verließ ich ihr Büro. Eine Woche später kamen dann die versprochenen Infos und ich kam auf dem Boden der Tatsachen an. Ja, im ersten Moment war ich enttäuscht. Enttäuscht deshalb, weil sie mir nicht nur zu einer gGmbH geraten hat, sondern mir eine Aufstellung zugesandt hatte, die mit meiner Idee möglich waren. Wollte ich vielleicht nur, dass sie meine Entscheidung bestätigt? Eine Erkenntnis, die ich erschreckend fand. Und so ließ ich die Emotionen raus und las die Infos ein zweites Mal. Mit dem, was ich vorhatte und wozu ich eine Rechtsform benötige, schien im ersten Schritt die gUG wirklich die bessere Lösung.

Schade, dachte ich, wieder keine GmbH, doch dies nur im ersten Schritt nicht. Der zweite im nächsten Jahr wird eine sein, denn das ist ja auch das Ziel einer UG – die Überführung in eine GmbH.

Meine Erkenntnis aus diesem Prozess: Ja, ich bin ein Emotionsbolzen, der mir an vielen Stellen Türen öffnet und mit dem ich Menschen mitziehen sowie begeistern kann. Doch in unternehmerischer Verantwortung zählt das Strategische mehr, zählt die ergebnisorientierte Entscheidung mehr – zur Sicherheit und für den Erfolg aller Beteiligten. Und das ist mein Ziel – meine Geschäftsidee zum Erfolg zu führen und das von Beginn an und mit der positiven Wahrnehmung aus der Region. Loslassen einer Meinung oder eines Entschlusses will eben auch kontinuierlich neu gelernt sein. Und mit dem richtigen Partner an der Seite, in dem Fall meiner Steuerberaterin, wesentlich leichter als gedacht.